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Insights

Aktienbasierte Vergütung für Start-ups

Aktienbasierte Vergütung für Start-ups
Compensation

Variable Vergütung in Aktien für Start-ups

Variable Vergütung in Aktien stellt für viele Unternehmen ein interessantes Instrument für die Interessenangleichung von Unternehmen und Mitarbeitenden dar. Insbesondere bei Start-ups sind Aktien als zusätzliches Vergütungselement besonders beliebt, um attraktive Talente anziehen und binden zu können.

Hinweis: Wir sprechen im Folgenden aufgrund der Verbreitung von Aktiengesellschaften (AGs) in der Schweiz jeweils der Einfachheit halber von Aktien und meinen damit auch aktienbasierte Instrumente. Dabei sind auch Anteile an Gesellschaften anderer Rechtsform denkbar.

Cash ist knapp

Cash ist bei Start-ups vor allem zu Beginn eine knappe Ressource, die für Investitionen genutzt werden sollte. Daher ziehen viele Unternehmen die Verwendung von Aktien in der Vergütung als „cashschonende“ Variante in Erwägung. Das Jahresgehalt eines Mitarbeitenden ist ein cash-bindender Kostenfaktor, der für ein junges Unternehmen schnell zur Herausforderung werden kann.

Vergütet man in Aktien, nimmt man statt eines Abgangs an Cash eine Verwässerung der Unternehmensanteile in Kauf und bezahlt mit zukünftiger Wertentwicklung. In anderen Worten: Vergütung in Aktien kann unmittelbare Liquiditätsengpässe vermeiden, indem früher (oder später) Verwässerung in Kauf genommen wird.

Planung ist unsicher

Start-ups sind oft in einem sich schnell verändernden Umfeld tätig und müssen sich flexibel anpassen können. Sie sind mit Unsicherheiten und unvorhersehbaren Herausforderungen konfrontiert, wie z.B. Marktveränderungen, finanziellen Engpässen oder dem Fehlen von Ressourcen wie Mitarbeitenden.

Unter diesen Umständen kann es schwierig sein, konkrete (langfristige) Ziele zu setzen, an welche die variable Vergütung innerhalb der klassischen ZielAnreiz Logik gekoppelt wird. Vergütung in Aktien kann, in ihrer einfachsten Form, weitgehend das schwierige Setzen von Zielen vermeiden. Sie folgt der Philosophie, dass Vergütung das Teilen eines gemeinsam erreichten, nachhaltigen Erfolgs darstellt.

Wachstumspotenzial ist gross

Start-ups werden oft wegen ihres hohen Wachstumspotenzials geschätzt. Da sie in der Regel kürzlich gegründete Unternehmen mit innovativen Geschäftsideen sind, haben sie oft die Möglichkeit, in neue oder bestehende Märkte zu expandieren und dadurch schnell zu wachsen. Eine höhere Wachstumsrate und ein grösseres Potenzial für zukünftiges Wachstum können das Interesse von Investoren wecken und dazu führen, dass diese bereit sind, mehr für Aktien des Unternehmens zu bezahlen.

Dies macht Aktien an einem Start-up zu einem begehrten Gut – insbesondere eines, das vielen Kleinaktionären und Mitarbeitenden selten zur Verfügung steht.

Fokus liegt auf Exit

Viele Start-ups arbeiten von Anfang an auf einen möglichen Exit hin – denn für Investoren ist der Exit im Grunde die einzige Möglichkeit, ihr investiertes Kapital zurückzuerhalten.

Die Verwendung von Aktien als Währung zur Ausrichtung variabler Vergütung sorgt für eine unmittelbare Angleichung der Interessen der Gründer, Investoren und der Mitarbeitenden. Wird der Unternehmenswert gesteigert und das Unternehmen erfolgreich verkauft oder ein IPO vollzogen, profitieren alle Parteien davon.

Beteiligungsprogramme tragen somit zu einer Verankerung einer auf den Aktienpreis und damit den Unternehmenswert fokussierten Strategie bei. insbesondere bei Start-ups, die früher oder später einen Exit anstreben, ist eine klare Fokussierung des Teams auf diese Stellschraube erfolgsversprechend.

Profitabilität ist selten vorhanden

Start-ups unterscheiden sich typischerweise auch massgeblich hinsichtlich Profitabilität von traditionellen Unternehmen. Sie sind in der Regel noch in der Anfangsphase ihres Geschäfts und haben oft hohe Investitionskosten, um ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Daher kann es einige Zeit dauern, bis ein Start-up profitabel wird.

Die Profitabilität von Start-ups im Vergleich zu traditionellen Unternehmen macht sich auch bei der Bewertung bemerkbar. Traditionelle, Multiplesbasierte Bewertungsmethoden, die sich auf den Unternehmensgewinn stützen, sind für noch nicht profitable Start-ups weniger aussagekräftig. Auch Discounted Cashflow Analysen sind wegen der höheren Unsicherheit schwierig. Insgesamt kann die Bewertung von Start-ups aufgrund der unterschiedlichen Profitabilität im Vergleich zu traditionellen Unternehmen komplexer sein.

Wie werden verschiedene variable Vergütungssysteme in Aktien den spezifischen Anforderungen gerecht?

Die zuvor erwähnten 6 relevanten Besonderheiten und Herausforderungen von Start-ups beeinflussen die Auswahl eines passenden Beteiligungsprogramms massgeblich. In der Marktpraxis werden verschiedene Instrumente für die Entwicklung eines solchen Vergütungssystems verwendet, die jeweils unterschiedlichen Anforderungen der Unternehmen gerecht werden.

Die folgenden 4 Spickzettel von Standardtypen für variable Vergütung mit Aktien zeigen die Attraktivität dergleichen für eine Auswahl an Kriterien auf. Die Auswahl des Instruments für das eigene Start-up sollte anhand der Priorisierung dieser Kriterien erfolgen.

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